Stuttgart (epd). Alte Mais-Landrassen sind nach Einschätzung der Universität Hohenheim gegen den Klimawandel gewappnet. Sie seien seit dem 16. Jahrhundert ohne systematische Züchtung entstanden und bis in die 1960er Jahre angebaut worden, teilte die Hochschule am Donnerstag in Stuttgart mit. Ihr Potenzial solle nun durch neue Züchtungen erschlossen werden.
Zu den Sorten zählten Badischer Landmais, Strenzfelder, Lacaune und Lizagarotte, hieß es. Insgesamt gebe es rund 5.000 Landrassen. Da sie heute nicht mehr angepflanzt würden, lagerten ihre Ressourcen vorwiegend in Genbanken. "Die Genbanken können leicht zum Friedhof werden", warnte Mais-Spezialist Albrecht Melchinger. Darin liege "verborgenes Gold, das man allerdings noch schürfen und läutern muss".
Die Universität Hohenheim hat nach eigenen Angaben inzwischen ein Projekt zu alten Maissorten abgeschlossen, das mit 365.000 Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde. In einem komplizierten Verfahren wurden aus den heterogenen Sorten, bei denen keine Pflanze genetisch der anderen gleicht, reinerbige Mais-Linien gezüchtet. Diese seien weniger empfindlich gegen Spätfröste im Frühjahr sowie gegen frühe Hitzeperioden. Bei der Weiterzüchtung haben die Forscher auch eine höhere Toleranz gegen "Wasserstress" und eine geringere Düngung im Visier.