Regensburg (epd). Das private Seenotrettungsschiff "Alan Kurdi" sucht für 40 Bootsflüchtlinge einen sicheren Hafen. Das unter deutscher Flagge fahrende Schiff hatte die Flüchtlinge am Mittwoch 29 Seemeilen vor der libyschen Küste aufgenommen. Unmittelbar nach der Rettung habe die "Alan Kurdi" die Seenotleitstellen in Libyen, Valletta auf Malta und Rom kontaktiert, bis zum Nachmittag aber keine Antwort erhalten, sagte eine Sprecherin des Regensburger Vereins sea-eye dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sollte bis zum Abend eine Antwort ausbleiben, werde der Kapitän eine Entscheidung treffen müssen. Der geografisch nächstgelegene sichere Hafen ist der Sprecherin zufolge Lampedusa.
Die "Alan Kurdi" hatte am Morgen die 40 Flüchtlinge aus einem Schlauchboot an Bord geholt. Unter ihnen sei eine Schwangere sowie ein einjähriges Kind und zwei Dreijährige, sagte die Sprecherin. Die Flüchtlinge stammen ihr zufolge aus Nigeria, Mali, dem Kongo und der Elfenbeinküste.
Der Kapitän sei im Gespräch mit dem Auswärtigen Amt in Berlin, um eine rasche Verteilung der 40 Flüchtlinge in EU-Mitgliedsländer zu erreichen. Italien hatte dies zur Bedingung gemacht, um den Rettungsbooten die Einfahrt in einen italienischen Hafen zu erlauben und die Flüchtlinge an Land zu lassen.