Berlin (epd). Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink unterstützt die Forderung der neuen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nach mehr öffentlichen Gelöbnissen von Bundeswehrsoldaten. Mehr öffentliche Gelöbnisse seien durchaus geeignet, die Verantwortung der Gesellschaft für die Bundeswehr zu betonen, sagte Rink auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die "Enttabuisierung der Bundeswehr" sehe er als zentrale Aufgabe der Politik an.
Die gesellschaftliche Akzeptanz hänge auch davon ab, welche öffentliche Rolle Politik und Gesellschaft der Parlamentsarmee zuweisen wollten, erklärte der Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ziel der öffentlichen Debatte sollte auch sein, Soldatinnen und Soldaten in ihrem Dienst zu stärken und Rechtfertigungsdruck zu reduzieren.
Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte sich in einer Rede nach ihrer Vereidigung am Mittwoch im Bundestag dafür ausgesprochen, die Bundeswehr in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Zum 64. Geburtstag der deutschen Armee am 12. November würde sie sich ein Gelöbnis vor dem Reichstag wünschen, sagte sie. In einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Bundesländer habe sie für dieses Datum auch öffentliche Gelöbnisse in der Mitte von Städten und Gemeinden vorgeschlagen.
Als weitere wichtige Aufgabe nannte Rink die angemessene materielle Ausstattung der Bundeswehr. Gleichzeitig betonte er, Beispiel für die Relevanz der Bundeswehr seien die Leistungen der Marine bei der Schleuserbekämpfung und Seenotrettung im Mittelmeer gewesen. Die EU-Mission "Sophia" ist in diesem Jahr beendet worden. Rink forderte, sie wieder aufzunehmen. Nationale Initiativen seien zu würdigen, könnten aber europäische Verantwortung nicht ersetzen, erklärte er.