Berlin (epd). Seenotretter sorgen sich um etwa 75 Flüchtlinge, die vor der libyschen Küste in einem Schlauchboot entdeckt worden sind. Das Aufklärungsflugzeug "Moonbird" der privaten Organisation Sea-Watch habe das Boot am Mittwoch rund 50 Seemeilen vor der libyschen Küste gesichtet, teilten die Retter mit. Bislang hätten sie aber keine Informationen, ob die Menschen gerettet worden seien, sagte Sprecher Ruben Neugebauer am Donnerstag auf epd-Anfrage in Berlin.
Laut Neugebauer hatte die "Moonbird" per Funk ein Handelsschiff in der Nähe kontaktiert, aber keine Antwort erhalten. Danach hätte das Flugzeug das Flüchtlingsboot an die italienischen Behörden gemeldet. "Normalerweise erhalten wir einen Hinweis, ob die Flüchtlinge gerettet wurden", sagte Neugebauer. Bislang sei diese Information jedoch ausgeblieben.
Der Berliner Verein Sea-Watch unterhält neben dem von Italien beschlagnahmten Schiff "Sea-Watch 3" noch gemeinsam mit der Schweizer humanitären Piloteninitiative (HPI) das zivile Luftaufklärungsflugzeug "Moonbird", das auch von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt wird. Seit Frühjahr 2017 fliegt die Propellermaschine über dem zentralen Mittelmeer und hält nach Bootsflüchtlingen Ausschau. Zudem hilft das Flugzeug laut Sea-Watch, Massenrettungen zu koordinieren.