Köln (epd). Der Koordinationsrat der Muslime fordert nach mehreren Bombendrohungen gegen Moscheen mehr Schutz. Unter den aktuellen Umständen seien Muslime weit entfernt davon, ohne Bedenken in die Moschee zu gehen, erklärte die Sprecherin des Koordinationsrates, Nurhat Soykan, am Dienstag in Köln. Den Aufrufen zu mehr Schutz seien Politik und Sicherheitsbehörden jedoch bislang nicht nachgekommen. Die aktuelle Bedrohungslage werde sehr unterschätzt. "Unser Zusammenleben ist gefährdet, damit auch unsere Demokratie. Das ist inakzeptabel", kritisierte die Sprecherin.
In den vergangenen zwei Wochen seien bundesweit neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden, erklärte der Koordinationsrat. Betroffen waren demnach Moscheen in Iserlohn, Köln, München und Mannheim sowie in Duisburg, Mainz und Villingen-Schwenningen. Einige Moscheen seien verwüstet und Korane geschändet worden. Die Bombendrohungen hätten sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Muslime seien jedoch tief verunsichert. Der Staat stehe in der Verantwortung, dass alle Menschen frei von Angst und Gewalt ihre Religion ausüben können.