Rom (epd). Die von dem Rettungsschiff "Alex" geretteten Flüchtlinge sind in der Nacht auf Sonntag in Lampedusa an Land gegangen, nachdem das Schiff trotz Verbots am Nachmittag in den Hafen eingelaufen war. Das Segelschiff der italienischen Hilfsorganisation "Mediterranea" wurde nach Angaben des italienischen Rundfunks beschlagnahmt. Gegen die Besatzung wurden Ermittlungen wegen Begünstigung illegaler Einwanderung aufgenommen. Die vor der libyschen Küste geretteten 46 an Bord verbliebenen Migranten wurden in den Hotspot von Lampedusa gebracht.
Die vor Lampedusa angelangte "Alan Kurdi" der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye nahm am Samstagabend Kurs auf Malta. Die italienischen Behörden hatten zuvor erneut die Genehmigung, in den Hafen von Lampedusa einzulaufen und die 65 geretteten Bootsflüchtlinge an Land zu bringen, verweigert. "Wir können nicht abwarten, bis an Bord der Notstand herrscht", begründete die Organisation auf Twitter ihre Entscheidung. Nun müsse sich zeigen, ob die europäischen Regierungen die italienische Haltung stütze.