Düsseldorf (epd). Die Arbeitsbelastung von Jobvermittlern der örtlichen Agenturen für Arbeit hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Im März 2019 hatte ein Arbeitsvermittler bundesweit im Durchschnitt rund 177 Arbeitsuchende zu betreuen, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Im Jahr 2016 waren es noch 163. Insgesamt sank die Zahl der Jobvermittler an den Arbeitsagenturen bundesweit von 55.780 im Jahr 2016 auf 53.700 in diesem Jahr. Zuerst hatte die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Freitag) über das Thema berichtet.
Die höchsten Betreuungszahlen haben den Angaben zufolge im Jahr 2019 Jobvermittler in der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg mit 195 Arbeitslosen pro Vermittler. Die beste Betreuungsrelation hat Bayern mit 163 Fällen pro Vermittler. In den Arbeitsagenturen werden kurzzeitig Erwerbslose betreut, während die Jobcenter für Langzeitarbeitslose zuständig sind.
Bei steigenden Ansprüchen an die Arbeitsvermittlung werde zulasten der Vermittler sowie der arbeitslosen Menschen gespart, kritisierte Linken-Politikerin Sabine Zimmermann. "Hinsichtlich der sich abkühlenden Konjunktur hat die Bundesregierung der Bundesagentur für Arbeit damit eine schwere Hypothek aufgebürdet", sagte Zimmermann.