Briten und Deutsche beten für Frieden in Europa

Briten und Deutsche beten für Frieden in Europa

Dortmund/Witten (epd). Die anglikanische Kirche von England und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund in einem Gottesdienst ihre Verbundenheit bekräftigt. Der Bischof von Huddersfield (Diözese Leeds), Jonathan Gibbs, rief am Samstagabend in seiner Predigt angesichts von zunehmenden Unsicherheiten und wachsendem Nationalismus in Europa die Kirchen zur Zusammenarbeit im Einsatz gegen Hass und Spaltungen auf. Die Liturgie in der Erlöserkirche Witten-Annen wurde gestaltet vom hannoverschen Landesbischof Ralf Meister.

Die Bischöfe Meister und Gibbs sind Vorsitzende der gemeinsamen Meissen Kommission der EKD und der Kirche von England. 1991 hatten sich die EKD und die Kirche von England in der "Meissener Erklärung" verpflichtet, sich gemeinsam auf den Weg zu voller, sichtbarer Kirchengemeinschaft zu begeben. Der in Meißen bei Dresden begonnene Prozess spiegelt die ökumenische Vielfalt der Zusammenarbeit verschiedener kirchlicher Traditionen.

Weltweit gibt es rund 85 Millionen Anglikaner in mehr als 165 Ländern. Die Kirche von England trennte sich im 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche. Sie vereint katholische Traditionen mit evangelischer Lehre. Kern der Meissen-Erklärung ist zum einen die gegenseitige Anerkennung der Kirchen und der ordinierten Ämter und damit verbunden die Einladung zur Teilnahme am Gottesdienst und an den Sakramentsfeiern der jeweils anderen Kirche (eucharistische Gastfreundschaft).