Trauer, Entsetzen und Solidarität nach dem Brand von Notre-Dame

Pariser Kathedrale Notre-Dame brennt.
© reuters/Benoit Tess
Nach dem verheerenden Brand in der Pariser Notre-Dame sind die Schäden an der Kathedrale sichtbar, aber noch nicht abschätzbar.
Trauer, Entsetzen und Solidarität nach dem Brand von Notre-Dame
Ein Großbrand hat die berühmte Kathedrale Notre-Dame in Paris schwer beschädigt. In Deutschland und der ganzen Welt löste die Nachricht Bestürzung und Anteilnahme aus.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte, es tue weh, diese schrecklichen Bilder zu sehen. Notre-Dame sei ein Symbol Frankreichs und der europäischen Kultur, erklärte sie am Montagabend über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter. Ebenfalls im Kurznachrichtendienst schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD), die brennende Kirche "trifft auch uns ins Herz". "Unsere Gedanken sind bei allen Einsatzkräften und unseren französischen Freundinnen und Freunden", erklärte er. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte im Netzwerk Facebook sein Entsetzen. Er hoffe, dass möglichst viele Teile des reichen kulturellen Erbes erhalten werden können.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, nannte die seit dem 12. Jahrhundert errichtete Kirche "so etwas wie die Seele von Paris". Mit Schrecken und großer Trauer sehe er die Bilder von dem Feuer, schrieb er am späten Abend bei Facebook.

Herzstück des Glaubens getroffen

Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, brachte seine Solidarität mit den Menschen in Frankreich zum Ausdruck. "Was gestern mit Ihrer Bischofskirche Notre-Dame geschehen ist, lässt sich nicht in Worte fassen", schrieb Marx in einem Brief an den Erzbischof von Paris, Michel Aupetit: "Ich übermittle Ihnen, den Gläubigen des Erzbistums Paris und allen Menschen Frankreichs meine tief empfundene Anteilnahme." Mit dem Feuer und der weiten Zerstörung von Notre-Dame sei das Herzstück des katholischen Glaubens in Paris ebenso getroffen worden wie eines der Wahrzeichen ganz Frankreichs und Europas.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) rief zur Unterstützung des Wiederaufbaus der teilweise abgebrannten Kathedrale auf. "Ich wünsche mir die gleiche Solidarität und Unterstützung, die wir für die Frauenkirche hier in Dresden bekommen haben, jetzt auch für Notre-Dame." Der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, bezeichnete den geplanten Wiederaufbau als Zeichen der Hoffnung. Angesichts des Brandes habe die Welt getrauert.

400 Feuerwehrleute konnten das Allerschlimmste verhindern

Am Abend des 15. April war Medienberichten zufolge im Dach der weltberühmten Kathedrale des Erzbistums Paris ein Feuer ausgebrochen. Es richtete großen Schaden an. Die Ermittler vermuten einen Unfall. Der Dachstuhl der Kirche stand komplett in Flammen. Über der Stadt stand eine riesige Rauchsäule. Der Spitzturm der Kathedrale fiel unter dem Feuer zusammen. Wie groß der gesamte Schaden ist, wird erst später festzustellen sein. Auf Twitter sind zahlreiche Videos von dem Großbrand zu finden.

Die Pariser Kathedrale Notre Dame brennt lichterloh.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP ist die Hauptstruktur der Kathedrale gerettet. Die 400 Feuerwehrleute im Einsatz waren sich zuvor nicht sicher, ob das Feuer überhaupt gestoppt werden könnte.

Vatikansprecher Alessandro Gisotti nannte die Kathedrale auf Twitter ein Symbol der Christenheit in Frankreich und weltweit. UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte, er sei geschockt von den Bildern aus Paris. Notre-Dame sei ein einzigartiges Weltererbe. Seine Gedanken seien bei den Franzosen und der französischen Regierung.

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, sagte in New York, der Weltkongress stehe angesichts der Katastrophe Schulter an Schulter mit den Franzosen und der katholischen Kirche.

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