Seibert war seit 2003 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pinneberg. Er hatte nach einem "Spiegel"-Artikel eingeräumt, dass er seine Biografie als Kind einer verfolgten jüdischen Familie erfunden habe, und war Ende Oktober von seinem Amt zurückgetreten. Seitdem wird die Gemeinde von der Geschäftsführerin des Landesverbandes geleitet.
Die Frage, ob Seibert Jude sei oder nicht, müsse allein von der Jüdischen Gemeinde und ihrem Landesverband geklärt werden, sagte Lehming. Dass christliche Dialogpartner von ihm getäuscht worden seien, belaste jedoch den Dialog. Wer eine Biografie als jüdisch Verfolgter erfinde, verhöhne das Gedächtnis an die verfolgten und ermordeten Juden. Die Nordkirche, so Lehming, habe aber weiterhin großes Interesse, den christlich-jüdischen Dialog fortzusetzen.