Bei der interreligiösen Gedenkfeier am Eingang des sogenannten Todesblocks sprach auch der Rabbiner Henry Brandt. Die Ministerpräsidenten von Thüringen und Schleswig-Holstein, Bodo Ramelow (Linke) und Daniel Günther (CDU), legten Kränze nieder.
Die Gedenkfeier war der Höhepunkt einer am Freitag endenden gemeinsamen Bildungsreise vom Zentralrat der Muslime in Deutschland und der Union Progressiver Juden. Neben Repräsentanten der beiden Verbände waren auch Flüchtlinge muslimischen Glaubens und jüdische Jugendliche dabei. Es war der erste Besuch einer deutsch-muslimischen Religionsgemeinschaft in der Gedenkstätte.
Mazyek bezeichnete das ehemalige Vernichtungslager laut Redemanuskript als ein "furchterregendes Symbol für die Entrechtung, Entmenschlichung und Verfolgung von Millionen Menschen". "Wir versprechen, dass wir uns mit unserer Kraft, mit der Kraft unseres Glaubens, gemeinsam für das 'Nie wieder Auschwitz' einsetzen werden", erklärte der Zentralratsvorsitzende.
Muslimische Deutsche trügen selbstverständlich auch eine Verantwortung für Deutschland, sagte Mazyek: "Jede Form von Antisemitismus, gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit und Rassismus ist eine Sünde im Islam."
Im Konzentrationslager Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen, vor allem Juden.