Deutsche IS-Anhängerin zum Tode verurteilt
Eine deutsche Staatsbürgerin ist wegen Unterstützung der IS-Terrormiliz im Irak zum Tode verurteilt worden. Wie NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" am Sonntag unter Berufung auf irakische Justizkreise berichteten, wurde die aus Mannheim stammende Deutsch-Marokkanerin Lamia K. am vergangenen Donnerstag in der irakischen Hauptstadt Bagdad schuldig gesprochen.
Sie solle den irakischen Ermittlungsbehörden gegenüber zugegeben haben, aus Deutschland über Syrien in den Irak gereist zu sein, um Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu werden.
Das zentrale Strafgericht in Bagdad gehe nach Angaben eines Sprechers davon aus, dass die Deutsche den IS logistisch unterstützt und damit Angriffe auf irakische Sicherheitsbehörden befördert habe, hieß es in dem Bericht. Das Auswärtige Amt wurde demnach über den Fall informiert. Der deutsche Botschafter in Bagdad habe daraufhin in der Europaabteilung des irakischen Außenministeriums gegen das Todesurteil protestiert. Das Auswärtige Amt war am Sonntag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
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Lamia K. wurde laut NDR, WDR und "Südddeutscher Zeitung" im vergangenen Juli zusammen mit weiteren Deutschen in der irakischen Millionenstadt Mossul festgenommen. Unter den Festgenommenen seien auch Lamia K.s Tochter Nadia mit einem Kind sowie Fatima M. aus Detmold und die Minderjährige Linda W. aus dem sächsischen Pulsnitz gewesen. Die Deutschen Frauen seien in Bagdad auch von Beamten des Bundeskriminalamtes und des Bundesnachrichtendienstes vernommen worden. Ein Ergebnis sei, dass Lamia K. möglicherweise eine höhere Stellung in den Rängen der Terrormiliz eingenommen habe.
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hatte vor einigen Wochen gewarnt, IS-Kämpfer schickten zunehmend ihre einst aus Europa nach Syrien und in den Irak eingereisten Frauen und Kinder zurück in den Westen. Wenn sie deutsche Staatsbürger seien, dürften sie einreisen. Viele seien in starkem Maße radikalisiert und somit potenziell gefährlich.