Der Gedenkort für die Opfer des Terroranschlags vom Berliner Breitscheidplatz soll zum ersten Jahrestag am 19. Dezember fertig werden. Er rechne fest damit, dass dies gelingen werde, sagte der Pfarrer der evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Martin Germer, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Berlin. Die Kirche liegt direkt am Ort des Anschlags.
"Es sind, soweit ich sehe, alle Vorbereitungen dahingehend getroffen, dass eine Realisierung bis zu diesem Datum möglich ist", sagte Germer. Das betreffe insbesondere die frühzeitige Einbeziehung aller Behörden und Dienststellen, deren Genehmigung erforderlich sei. Derzeit laufe ein vom Land Berlin ausgelobtes Wettbewerbsverfahren zur Gestaltung der Gedenkstelle. Daran seien auch Angehörige der Anschlagsopfer beteiligt.
An der Gedächtniskirche seien bisher nur Tafeln und Schilder von privater Seite angebracht worden. "Schilder, die Namen von Einzelpersonen enthielten, haben wir in der Vergangenheit entfernen lassen, weil es bisher der ausdrückliche Wunsch zumindest zahlreicher Angehöriger war, dass Namen nicht genannt werden", betonte Germer. Dieser Wunsch müsse respektiert werden.
Bei der offiziellen Gedenkstelle würden dann ebenfalls auf Wunsch aller Angehörigen alle Namen mit der Staatsangehörigkeit der Opfer genannt. "Sie denken, dass sie bis dahin auch damit leben können, dass die Namen öffentlich bekanntwerden", sagte der evangelische Theologe.
Die Gedenkstelle soll nach Angaben Germers folgende Inschrift tragen: "Zur Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags auf dem Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016. Für ein friedliches Miteinander aller Menschen." Danach sollen die Namen der Todesopfer folgen. Am 19. Dezember 2016 waren bei einem islamistischen Anschlag mit einem Lastwagen auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche zwölf Menschen getötet und mehr als 50 Menschen teils schwer verletzt worden.