Mit einer ökumenischen Andacht in der Dresdner Frauenkirche ist am Samstag der 18 Opfer des Busunglücks vom vergangenen Montag gedacht worden. In der Unterkirche des Gotteshauses hatten sich rund 250 Menschen versammelt, unter ihnen Angehörige und Freunde der Toten und Verletzten, Rettungskräfte, Helfer sowie Vertreter aus Politik und Kirchen. Als Gast nahm auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) an der Gedenkveranstaltung teil.
"Es erschüttert uns in Mark und Bein, wenn Menschen aus dem lichten Leben herausgerissen werden - und es erweckt unser tiefes Mitgefühl", sagte Sachsens evangelisch-lutherischer Landesbischof Carsten Rentzing. Die große Anteilnahme würdigte er als etwas "Lichthaftes" im Dunkel der Trauer. "Etwas zutiefst Menschliches und Göttliches scheint durch diese Tragödie hindurch", fügte er hinzu. Dazu zähle auch der Einsatz der Helfer.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) wandte sich mit einer Fürbitte an die Angehörigen und Opfer. "Ob wir an Christus glauben oder nicht, es ist gut, hier und an anderen Orten zusammenzukommen und uns Christus zuzuwenden", sagte der Regierungschef. Nach Angaben der sächsischen Staatskanzlei war anlässlich der Andacht Trauerbeflaggung an Dienstgebäuden des Freistaats angeordnet worden.
Evangelische und katholische Kirche hatten unter Mitwirkung des Freistaats Sachsen zu der Gedenkveranstaltung eingeladen. Geleitet wurde die Andacht von Rentzing und Domdekan Klemens Ullmann, der den katholischen Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, vertrat. Auch Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt und der Generalsuperintendent der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Martin Herche, nahmen an der Andacht teil.
Am Morgen des 3. Juli war auf der Autobahn 9 im oberfränkischen Münchberg ein Reisebus aus Sachsen auf einen LKW aufgefahren und in Brand geraten. 18 der insgesamt 48 Insassen starben, die übrigen wurden zum Teil schwer verletzt. Die 46 Passagiere aus Sachsen waren zwischen 41 und 81 Jahre alt und auf dem Weg nach Italien. Laut Medienberichten steht einer der zwei Busfahrer im Verdacht, das Unglück verursacht zu haben.