Die Kirchen unterstützen die grundsätzliche C20-Forderung, dass Politik nicht allein auf Wachstum ausgerichtet sein dürfe. Die Bundesregierung habe die große Chance, nachhaltige Entwicklungsziele auf die Agenda des G20-Gipfels zu setzen, sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs am Freitag. "Es ist die Aufgabe der Gipfelteilnehmenden, mit ihrer Politik gerechte und friedliche Lebensbedingungen für alle Menschen zu schaffen." Auch müsse der Kampf gegen den Klimawandel verstärkt werden.
Notwendig seien faire Handelsbeziehungen, Bildung und Arbeitsperspektiven in den Herkunftsländern, ergänzte der katholische Erzbischof Stefan Heße. "Die weltweiten Fluchtbewegungen werden noch zunehmen, wenn es nicht gelingt, die Fluchtursachen nachhaltig zu beseitigen." Dafür seien größere Anstrengungen der Staatengemeinschaft notwendig.
Mehr als 350 deutsche und internationale Vertreter werden am Sonntag in der Hafencity-Universität in Workshops ihre Forderungen abstimmen. Themen sind unter anderem Klimaschutz, Wasserversorgung, soziale Ungleichheit, Geschlechter-Gerechtigkeit, Reform der Finanzmärkte und die Zukunft Afrikas. Am Abend lädt Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zum Empfang ins Rathaus. Am Montag sollen die Forderungen dann öffentlich vorgestellt und mit Merkel diskutiert werden.
Das Diakonische Werk Hamburg veranstaltet am Sonntag um 18 Uhr einen G20-Gottesdienst unter dem Motto "global.gerecht.gestalten." in der Kirche St. Georg (Nähe Hauptbahnhof). Diakonie-Landespastor Dirk Ahrens wird über das Thema "Zuspruch und Anspruch" predigen.
Neben dem C20-Gipfel der zivilgesellschaftlichen Gruppen werden auch andere Interessengruppen ihre Anliegen in den G20-Gipfel einbringen: Die Business 20 (B20) ist eine Allianz führender G20-Wirtschaftsverbände, die Labour 20 (L20) vertritt die Interessen der Gewerkschaften und der Beschäftigten, der Think 20 (T20) ist ein Netzwerk aus wissenschaftlichen Institutionen und Denkfabriken.