Auch Krankenhäuser und Schulen würden angegriffen, kritisierte das UN-Kinderhilfswerk. Menschen säßen buchstäblich in der Falle, die Terrormiliz "Islamischer Staat" schieße auf Flüchtende. Laut "Ärzte ohne Grenzen" sind die Menschen in Gefahr, ob sie fliehen oder ausharren. "Entweder sie bleiben in Rakka und setzen ihre Kinder zunehmenden Luftangriffen aus, oder sie überqueren mit ihnen die Front in dem Wissen, dass sie Minenfelder durchqueren müssen und unter Beschuss geraten können", sagte die Nothilfekoordinatorin des Hilfswerks, Puk Leenders. Doch auch wenn die Flucht gelinge, seien die Lebensbedingungen katastrophal. Denn in den improvisierten Flüchtlingslagern in der Umgebung fänden die traumatisierten Überlebenden kaum Hilfe.
Kurdische und arabische Milizen, die von den USA unterstützt werden, versuchen derzeit, Rakka zu erobern. Die USA greifen die islamistischen Extremisten mit Militärjets an. Laut Medienberichten schalten sich auch Einheiten, die Diktator Baschar al-Assad ergeben sind, in die Kämpfe ein.
Neben dem irakischen Mossul ist Rakka die wichtigste Stadt unter Herrschaft des "Islamischen Staates". Nachdem die Fanatiker weite Teile beider Länder unter ihre Kontrolle gebracht und eine Schreckensherrschaft errichtet hatten, geraten sie militärisch immer starker unter Druck. In dem mehr als sechs Jahre dauernden Bürgerkrieg in Syrien kämpfen das Assad-Regime, verschiedene Rebellengruppen sowie Terrorgruppen um die Macht. Hunderttausende Menschen starben, Millionen sind auf der Flucht.