Das lichtdurchflutete, rechteckige Kapellen-Gebäude des Architekten Egon Eiermann sei nun zukunftsfähiger, funktionaler und energieeffizienter. Die Wüstenrot Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung und übernahm während der Sanierung die Bauherrschaft.
Zu dem Festakt für das Berliner Wahrzeichen für Frieden und Versöhnung werden unter anderen die Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin, Ulrike Trautwein, der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johannes Hinrich Claussen, sowie Katrin Lompscher (Linke), Senatorin für Stadtentwicklung, erwartet, sagte Pfarrer Martin Germer am Mittwoch in Berlin. Zuvor gibt es einen Gottesdienst für geladene Gäste mit dem Berliner evangelischen Landesbischof Markus Dröge. Zudem lädt die Gemeinde zu Fachvorträgen über die Sanierung sowie das mehrgebäudige Ensemble der Kirche ein.
Anlass für die Renovierungspläne im Jahr 2012 seien unter anderem die verrotteten Holzwabengitter sowie die stark geschwärzten Betonwaben des Gebäudes gewesen, erläuterte Architekt Steffen Obermann. "Die Restaurierung des damals 50-jährigen Gebäudes kam zur rechten Zeit." Bei der Sanierung habe der Erhalt des Bestands über Austausch und Rekonstruktion gestanden. So sei etwa die ursprünglich helle Farbe der Waben aus Waschbeton und weißem Quarzbruch wieder hergestellt worden. Im Keller der Kapelle wurde eine moderne Lüftungs- und Heizanlage eingebaut sowie Toiletten und eine Teeküche.
Die Kapelle sei dadurch künftig noch besser nutzbar für Veranstaltungen, freute sich Germer. Sie sei ein Ort der Ruhe mitten im Herzen der Stadt. Das Gebäude, das normalerweise nur zu Veranstaltungen geöffnet ist, solle während des gesamten evangelischen Kirchentags Ende Mai offenstehen.
Auch in Zukunft sind weitere Renovierungen am Ensemble der Kirche nötig, betonte der Pfarrer. So solle direkt nach dem Kirchentag mit der mit rund 1,8 Millionen veranschlagten Erneuerung des sogenannten Podiums begonnen werden, welches das Kirchengebäude, den alten Turm, den Glockenturm, das Foyer und die Kapelle miteinander verbindet.
In den kommenden zehn bis 15 Jahren würden schätzungsweise weitere zehn Millionen Euro benötigt. Als ein weiteres Projekt sei die Sanierung des Glockenturms geplant. Untersuchungen zu den Betonwaben am Glockenturm hätten gezeigt, dass etwa 60 bis 70 Prozent von ihnen ausgetauscht werden müssten. Die Kosten beliefen sich auf einen siebenstelligen Betrag. Ein fester Baubeginn sei noch nicht geplant.