Traditionell ist dieser Brauch bei den katholischen Sorben den Männern vorbehalten. Singend und betend zogen sie in neun Osterreiter-Prozessionen durch die sächsische Oberlausitz. Mehrere Tausend Schaulustige säumten die Plätze vor den Kirchen und die Straßen zwischen den Ortschaften. Die Umritte haben eine teilweise mehr als 500-jährige Tradition. In Radibor wollte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, die Osterreiter begrüßen.
Zudem fand in Sachsen das ökumenische Ostersaatreiten von Ostritz ins Zisterzienserinnenkloster Sankt Marienthal statt. Dabei bitten die Reiter auch um ein gutes Wachstum der Saat auf den Feldern. Evangelische Christen im Spreewald zelebrierten ebenfalls ein Ostereiten. Der Weg der rund 20 bis 30 Teilnehmer führte von der Kirche in Lübbenau-Zerwitz (Brandenburg) über mehrere Dörfer. An drei Stationen versammelten sich Hunderte Menschen zu Andachten.
Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurden in der Region solche Reiter-Prozessionen veranstaltet. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen wahrscheinlich bis in vorchristliche Zeiten zurück. Durch Feldumritte glaubte man, die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen zu können. Unter dem Einfluss des Christentums wandelten sich die Ritte wohl in christliche Prozessionen, die heute ein öffentliches Bekenntnis zum Christentum darstellen.
Sorbische Osterreiter ziehen Tausende Schaulustige an
Sorbische Osterreiter ziehen Tausende Schaulustige an
Knapp 1.600 Osterreiter haben am Sonntag an Prozessionen in der Oberlausitz teilgenommen. In Gehrock und Zylinder verkündeten sie in mehreren Dörfern und in Bautzen die Botschaft von der Auferstehung Jesu.
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