Es gehe heute nicht mehr um die konfessionelle Auseinandersetzung zwischen christlichen Glaubensgemeinschaften, betonte der Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland am Samstag in Köln auf der diesjährigen Missionale. "Es geht darum, wie wir 'Christus allein' in einer religionspluralen Gesellschaft leben. Dafür brauchen wir neue Verkündigungsformen."
Der Vorsitzende des Trägerkreises der Missionale unterstrich auf dem 40. Treffen von rund 4.000 Teilnehmern aus evangelischen und katholischen Gemeinden, Freikirchen, Gemeinschaften und Werken die Notwendigkeit, der "Kirche ein neues Gesicht zu geben". Das diesjährige, eintägige Treffen stand unter dem Motto "Frisch renoviert. 500 Jahre Reformation".
20 Prozent der Teilnehmer kommen aus den Freikirchen und der katholischen Kirche, wie Lars Linder, Mitglied im Missionale-Trägerkreis, erläuterte. Neben den Katholiken sollten auch fremdsprachige Gemeinden in Zukunft stärker eingebunden werden.
Nötzel verwies darauf, dass die Finanzierung der Missionale weiterhin ein Problem sei. Er bezifferte die Gesamtkosten des Treffens auf 120.000 Euro, davon allein 80.000 Euro für den Veranstaltungsort in der Kölner Messe. Die rheinische Landeskirche zahle zwar einen Zuschuss in Höhe von 56.000 Euro, und die jährliche Spendenhöhe liege bei rund 40.000 Euro. Doch über die Finanzierungslücke von rund 24.000 Euro "denken wir intensiv nach", sagte er.
Seit 1981 findet die Missionale jährlich im Kongresszentrum der Kölner Messe statt. Ein aus Mitgliedern mehrerer Landes- und Freikirchen sowie Werken zusammengesetzter Trägerkreis verantwortet ökumenisch das Programm und die Organisation des Treffens. 2.000 Jugendliche trafen sich in diesem Jahr in einer benachbarten Messehalle zum Jugendfestival.