Weimarer Menschenrechtspreis für inhaftierte Iranerin

Weimarer Menschenrechtspreis für inhaftierte Iranerin
Die Iranerin Narges Mohammadi ist mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Die zweifache Mutter wurde am Samstagabend im Weimarer Stadtschloss für ihren unermüdlichen Einsatz gegen die Todesstrafe und für das Recht auf freie Meinungsäußerung im Iran geehrt. Da sie in Teheran eine mehrjährige Haftstrafe absitzen muss, nahm ihr Ehemann Taghi Rahmani die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen.

Die Frauenrechtlerin Narges Mohammadi war den Angaben der Stadt Weimar zufolge Vizepräsidentin der inzwischen verbotenen Menschenrechtsorganisation "Defenders of Human Rights Center" im Iran. Im Mai sei die bereits inhaftierte Aktivistin zu weiteren zehn Jahren Haft wegen Mitarbeit an der verbotenen Kampagne "Step by Step to Stop Death Penalty" zur Abschaffung der Todesstrafe im Iran verurteilt worden. 

Infolge der langen Inhaftierung sei die 44-Jährige körperlich und seelisch schwer erkrankt erlitten. Eine angemessene gesundheitliche Versorgung werde ihr durch die Gefängnisleitung verwehrt. Ihr Ehemann Taghi Rahmani lebe aufgrund der Repressalien mit den Kindern des Paares inzwischen im Pariser Exil.


Der Menschenrechtspreis der Stadt Weimar wird seit 1995 immer am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, an Personen oder Organisationen verliehen, die sich für die Freiheit und Gleichheit aller Menschen, die Rechte von Minderheiten, die Abschaffung der Todesstrafe oder die Minimierung von Waffen- und Rüstungsexporten einsetzen.