Bautzen (epd). Forscher haben in der Stadtbibliothek Bautzen Teile der bedeutenden Büchersammlung des jüdischen Unternehmers Georg Tietz (1889-1953) und seiner Frau Edith gefunden. Die rund 4.000 Werke umfassende Sammlung galt bislang als verschollen, wie die Stadtbibliothek mitteilte. Etwa 50 Bücher konnten nun eindeutig ihren früheren Besitzern zugeordnet werden. Tietz hatte gemeinsam mit seinem Bruder Martin und seinem Schwager Hugo Zwillenberg die Firma "Hermann Tietz & Co. Warenhäuser" ("Hertie") geführt, bis die drei Teilhaber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1934 aus der Leitung des Unternehmens gedrängt wurden. Nach der Emigration der jüdischen Familien wurde ihr Besitz beschlagnahmt und verkauft. Die Büchersammlung gelangte in die sogenannte Reichstauschstelle. Nach Kriegsende verlor sich die Spur der Büchersammlung.
Die gute Nachricht: Teile aus der "Hertie"-Bibliothek aufgetaucht
Die gute Nachricht: Teile aus der "Hertie"-Bibliothek aufgetaucht