Bangkok, Frankfurt a.M. (epd). Nach dem Tod von Thailands König Bhumibol Adulyadej hat die Militärjunta eine einjährige Staatstrauer ausgerufen. Zudem sollten in den kommenden 30 Tagen alle Flaggen auf Halbmast wehen, sagte Juntachef Prayuth Chan-ocha in einer Fernsehansprache am Donnerstagabend (Ortszeit). Der Tod des Königs sei eine Tragödie für das Land. Kurz zuvor hatte der Palast den Tod des 88-jährigen Monarchen verkündet.
Bhumibols Gesundheitszustand hatte sich seit Tagen verschlechtert. Viele Thailänder brachen angesichts der Todesnachricht in Tränen aus. Nachfolger wird Kronprinz Maha Vajiralongkorn, den Bhumibol bereits 1972 benannt hatte. Allerdings genießt der 64-Jährige, der erst am Tag zuvor aus Deutschland nach Thailand zurückgekehrt war, bei weitem nicht die Popularität seines Vaters.
Seit Jahren schwer krank
Bhumibol galt als das am längsten amtierende Staatsoberhaupt weltweit. Er war zugleich oberster Patron des thailändischen Buddhismus. Mehr als 90 Prozent der 67 Millionen Thailänder sind Buddhisten. In Bhumibol sahen viele den Garanten der Einheit des Landes und des politischen Zusammenhalts. Während seiner Amtszeit kam es immer wieder zu Militärcoups, Parteiverboten und Parlamentsauflösungen. Kritiker störten sich an seiner Nähe zum Militär. Ein "Gesetz gegen Majestätsbeleidigung" sieht strenge Strafen für Kritik am Königshaus vor und unterdrückt Debatten über die Thronfolge.
Der greise Monarch war schon seit Jahren schwer krank. Seit Beginn der Woche wurde sein Gesundheitszustand offiziell als "instabil" bezeichnet. Er war künstlich beatmet worden und hatte sich zudem einer Nierenbehandlung unterziehen müssen. Erst im Juni war er am Herzen operiert worden.