Berlin, Saarbrücken (epd). Das seien rund 25 Prozent aller rund 5.837.000 Leitungsempfänger, teilte Zimmermann am Donnerstag in Berlin mit. Über die Zahlen hatte zunächst die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe) berichtet.
Fast 2,6 Millionen Betroffene bezogen demnach die staatliche Leistung seit mehr als vier Jahren, höchstens unterbrochen von der Dauer eines Monats. Das entsprach rund 44 Prozent aller Hartz-IV-Bezieher.
Forderung: Abschaffung von Hartz IV
"Der Hartz IV-Regelsatz ist viel zu knapp berechnet. Das hat oft schlimme Folgen gerade für die Entwicklungschancen von Kindern", betonte Zimmermann, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag ist. Der dauerhafte Bezug bedeute Isolation und rufe nicht selten psychische Erkrankungen hervor. Die Linke fordere deshalb das Aus von Hartz IV und das Einführen einer "tatsächlich existenzsichernden Mindestsicherung, die sanktionsfrei gewährt wird."
Die "Saarbrücker Zeitung" berichtete, dass zu den Betroffenen nicht nur Langzeitarbeitslose, sondern auch sogenannte Aufstocker zählen, die wegen ihres geringen Arbeitseinkommens zusätzlich Hartz IV beziehen, sowie nicht erwerbsfähige Minderjährige.
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, kritisierte: "Die hohe Zahl der dauerhaft Abgehängten und der Langzeitarbeitslosen ist die Quittung für eine falsche Arbeitsmarktpolitik." Statt auf Qualifizierung sei in den letzten Jahren nur auf kurzfristige Maßnahmen und wechselnde Sonderprogramme gesetzt worden, sagte sie dem Blatt.