New York, Genf (epd). Alle Konfliktparteien seien über den Konvoi mit humanitären Gütern für 78.000 bedürftige Menschen informiert gewesen, erklärte der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien am Montagabend (Ortszeit) in New York. Falls der Angriff absichtlich erfolgt sei, müsse von einem Kriegsverbrechen ausgegangen werden. Ein Vertreter der US-Regierung legte nahe, dass entweder die syrische oder die russische Luftwaffe für den Angriff verantwortlich sei. Das US-Außenministerium erklärte, sowohl das syrische Regime als auch Russland hätten das Ziel des Hilfskonvois gekannt, dennoch seien die Helfer getötet worden.
Waffenruhe aufgekündigt
Bei der Attacke auf den Konvoi der UN und des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes kamen nach Medienberichten mindestens zwölf Menschen, darunter Helfer, ums Leben. Viele Lastwagen seien zerstört worden. Die UN teilten mit, dass die Angreifer auch eine Klinik des Roten Halbmondes schwer beschädigt und ein Lagerhaus getroffen hätten.
Am Montag vergangener Woche war in dem Bürgerkriegsland eine Waffenruhe in Kraft getreten, die aber vom Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad aufgekündigt wurde. In dem Konflikt, der 2011 ausbrach, kämpfen Assad, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Russland unterstützt Assad. Die USA helfen Rebellengruppen.