Hilfswerke fordern Stopp der Fusion von Bayer und Monsanto

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Hilfswerke fordern Stopp der Fusion von Bayer und Monsanto
Entwicklungsorganisationen haben die vereinbarte Fusion der Agrarchemie-Konzerne Bayer und Monsanto als schlechte Nachricht für Bauern weltweit kritisiert. Die Übernahme bedeute eine weitere Markt- und damit Machtkonzentration.

Köln (epd). Der Agrarmarkt sei ohnehin bereits hoch konzentriert, erklärten die Organisationen Misereor, Fian, Inkota und "Brot für die Welt" am Mittwochabend in Köln. Sie forderten die Kartellbehörden auf, den Zusammenschluss zu verhindern. Der deutsche Bayer-Konzern und das US-Unternehmen Monsanto hatten am Mittwoch eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Sie würden damit zum weltweit führenden Unternehmen im Saatgut- und Agrarchemiegeschäft aufsteigen.

"Große sechs" kontrollieren zwei Drittel des Marktes

Von Privatisierung, Deregulierung und Liberalisierung hätten in den vergangenen Jahren nur die großen Akteure im weltweiten Agrargeschäft profitiert, sagte der Referent für Landwirtschaft und Ernährung beim entwicklungspolitischen Netzwerk Inkota, Jan Urhahn. Bereits heute kontrollierten die "großen sechs" - Monsanto, Syngenta, Bayer, DuPont, Dow und BASF - 75 Prozent des globalen Agrarchemiemarktes und mehr als 60 Prozent des Saatgutmarktes. Neben Monsanto-Bayer haben auch DuPont und Dow sowie ChemChina und Syngenta Zusammenschlüsse angekündigt.

Der Agrar-Referent der Menschenrechtsorganisation Fian, Roman Herre, sagte, mit Saatgut von Bayer und Monsanto lasse sich keine zukunftsfähige Landwirtschaft betreiben. "Beide Konzerne produzieren genmanipuliertes Saatgut und die korrespondierenden Pestizide, die sie im 'Kombi-Pack' verkaufen", erklärte er. "Wir dürfen die Welternährung nicht in die Hände eines Agro-Oligopols legen und damit das Menschenrecht auf Nahrung in Gefahr bringen."