Berlin (epd). Die im Frühsommer vor allem im Süden und Westen Deutschlands erlebten Sturzfluten könnten einen Vorgeschmack auf die Sommer in einer zukünftig wärmeren Welt geben, sagte der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, Paul Becker, am Montag in Berlin. Projektionen von Klimamodellen ließen eine Zunahme solcher starkregenauslösenden Wetterlagen für die Zukunft vermuten.
Mehr Eigenvorsorge der Bürger gefordert
Sie könnten an jedem Ort in Deutschland eintreten, betonte Becker. "Darauf müssen wir uns mit noch besseren Wettervorhersagen, mehr Eigenvorsorge der Bürger und einer neuen Kultur im Umgang mit Naturgefahren vorbereiten."
Obwohl die Menschen in Deutschland bislang einen Sommer der Gegensätze erlebt hätten, habe dies weniger etwas mit dem natürlichen Klimaphänomen El Niño zu tun, betonte Becker. Verglichen mit den Wetterbeobachtungen zwischen 1961 und 1990 sei der diesjährige Sommer in Deutschland und Mitteleuropa nur geringfügig zu warm gewesen. "Auch die durchschnittlichen Niederschlagssummen waren im Land unauffällig." Allerdings hätten im Frühsommer lokale Starkregenereignisse eine Zerstörungswucht entfaltet, die kaum für möglich gehalten wurde.