Hamburg (epd). Schwesig fühlt sich "manchmal zerrissen", wenn sie wegen ihrer Arbeit als Bundesfamilienministerin auf Zeit mit ihren Kindern verzichten muss. Berufstätige Mütter müssten sich häufig fragen lassen, ob sie genug Zeit für ihre Kinder haben, und zugleich, ob sie sich genug Zeit für ihren Job nehmen. "Mit diesen Vorwürfen schlägt sich die Verkäuferin im Supermarkt genauso rum wie ich als Ministerin", sagte die 42 Jahre alte SPD-Politikerin der Frauenzeitschrift "Brigitte".
Wunsch nach Beruf und Familie
Im März hatte Schwesig ihr zweites Kind bekommen, knapp zwei Monate danach fing sie wieder an zu arbeiten. Zerrissenheit habe sie besonders am ersten Tag gespürt, als sie wieder ins Auto stieg, um von ihrem Wohnort Schwerin nach Berlin zu fahren. "Es tat weh zu wissen, jetzt bleibe ich zum ersten Mal über Nacht weg", sagte sie.
Doch sie habe immer ihren Beruf und eine Familie haben wollen: "Ich wollte nie wegen meines Jobs auf Kinder verzichten, ich wollte aber auch nie wegen der Kinder auf meinen Job verzichten. Für mich geht das nur, weil mein Mann in Elternzeit ist."