Nürnberg (epd). Es gebe Akademikerstellen, die schlechter bezahlt werden als Tätigkeiten auf Fachkraftniveau, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Mittwoch in Nürnberg mit. Akademiker verdienen der IAB-Studie zufolge im Vollzeitjob auf das ganze Berufsleben gerechnet im Durchschnitt gut 1,25 Millionen Euro mehr als etwa angelernte Hilfskräfte.
Dieses Verdienstgefälle besteht in abgeschwächter Form auch bei Fachkräften, bei denen in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt wird: Sie bringen rund 330.000 Euro mehr ein als Helferjobs. Mitarbeiter mit Meister- oder Technikerabschluss verbuchen ein Verdienstplus von 910.000 Euro gegenüber einfachen Hilfstätigkeiten.
Unterschiede zwischen Berufsgruppen
Auch die absoluten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet verdienen Beschäftigte in Helferjobs gut 1,1 Millionen Euro brutto, in Jobs auf Fachkraftniveau knapp 1,5 Millionen Euro, auf Meister- oder Technikerniveau rund 2,0 Millionen Euro und in Akademikerjobs fast 2,4 Millionen Euro.
Je nach Berufsgruppe unterscheiden sich die Einkommen aber deutlich, wie das zur Bundesagentur für Arbeit (BA) gehörende IAB betont. Bei Akademikerstellen in medizinischen Gesundheitsberufen beträgt der Gesamtbruttoverdienst im Durchschnitt mehr als 2,8 Millionen Euro, in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen dagegen weniger als 1,5 Millionen Euro. Fachkräftestellen in Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufen sind mit fast 2,2 Millionen deutlich höher bezahlt.
Ein Studium garantiert aber nicht immer ein höheres Entgelt: In bestimmten Berufen, beispielsweise in der IT-Branche, können Fachkräfte höhere Bruttoeinkommen erreichen als Kollegen mit Universitätsabschluss.