Nürnberg (epd). Die Zahl der Langzeit-Bezieher von Hartz-IV-Leistungen ist leicht zurückgegangen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Montag in Nürnberg mitteilte, bezogen im Dezember vergangenen Jahres 2.576.000 Menschen das Arbeitslosen-Geld II länger als vier Jahre. Das sind 0,8 Prozent weniger als Ende 2014.
In Ostdeutschland sank die Zahl der Langzeit-Bezieher den Angaben zufolge um 3,4 Prozent. Am stärksten war der Rückgang in Sachsen mit 6,1 Prozent (auf 171.100) und in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,9 Prozent (auf 81.800). In Westdeutschland nahm die Zahl der Langzeitarbeitslosen dagegen um 0,5 Prozent auf rund 1,7 Millionen zu. Die meisten Dauer-Hartz-Empfänger gab es laut Bundesagentur im Dezember vergangenen Jahres in Nordrhein-Westfalen (706.000), die wenigsten im Saarland (31.500).
Sprecher: Mit nicht revidierten Daten durchgeführt
Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 7,9 Prozent gesunken sei, wies die Bundesagentur zurück. "Wir haben die Daten der 'Bild'-Zeitung überprüft und festgestellt, dass der Vorjahresvergleich mit nicht revidierten Daten durchgeführt wurde", erläuterte ein Sprecher der Behörde.
Die Statistik der Grundsicherung wurde nach seinen Angaben im April dieses Jahres revidiert. Das Problem: Noch nicht alle veröffentlichten Zahlen für die Jahre davor sind aktualisiert. Das Blatt beziehe sich bei seinen Berechnungen auf Dezember-Daten aus dem Jahr 2014, also noch vor der Revision, erläuterte der Sprecher. Die eigene Auswertung habe ergeben, "dass die Veränderung von Dezember 2015 zu Dezember 2014 bundesweit nur 0,8 Prozent beträgt", sagte der Sprecher.