Essen (epd). Lediglich 13 Prozent der Langzeitarbeitslosen beendeten nach Daten der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr ihre Arbeitslosigkeit, weil sie eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt fanden. Die Arbeitsagentur bestätigte dem epd einen entsprechenden Bericht der Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Den Angaben zufolge wechselten 54 Prozent der vorherigen Langzeitarbeitslosen offiziell in die Nichterwerbstätigkeit, davon wurden 36 Prozent als erwerbsunfähig eingestuft und elf Prozent wegen fehlender Verfügbarkeit oder Mitwirkung aus der Statistik gestrichen. Dazu kamen den Angaben zufolge Sonderregelungen etwa zum Vorruhestand.
Linke kritisiert "Erfolglosigkeit und Untätigkeit der Bundesregierung"
Dem Bericht zufolge hat die Zahl der Menschen, die seit länger als einem Jahr eine Stelle suchen, seit 2011 insgesamt nur um 2,7 Prozent abgenommen und liegt aktuell bei 1,04 Millionen.
Die Linken-Politikerin Sabine Zimmermann forderte eine bessere Förderung für Langzeitarbeitslose. Die Entwicklung belege "die Erfolglosigkeit und Untätigkeit der Bundesregierung", sagte sie den Funke-Blättern. Es müssten ausreichend Gelder für Weiterbildung und öffentlich geförderte Beschäftigung zur Verfügung gestellt werden. Die Konzentration der Politik auf leicht vermittelbare Arbeitslose sei "mehr als unsozial", kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. Auch Arbeitgeber seien gefordert, Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben.