Berlin (epd). Es habe bereits vor der Vorstellung des Abschlussberichts der Kommission Stellungnahmen gegeben, "die die Komplexität und Motive der Kommission nur unzureichend wiedergeben", sagte Michael Müller (SPD) bei der Präsentation der Ergebnisse am Dienstag in Berlin. Es gehe nicht mehr um Ja oder Nein zu einem Endlager, "sondern nur um Wo oder Wie", betonte er.
Auch die zweite Vorsitzende des Gremiums, Ursula Heinen-Esser (CDU), erklärte, mit dem Beschluss zum Atomausstieg sei auch die Entscheidung gefallen, ein Endlager einzurichten. Sie unterstrich: "Es wird im gesamten Bundesgebiet nach einem Endlager-Standort gesucht - und zwar in allen Wirtsgesteinen." Bayern und Sachsen hatten zum Abschlussbericht Sondervoten eingelegt, in denen sie ihr jeweiliges Gebiet schon von vornherein für untauglich erklären.
Keine Standorte vorgeschlagen
Die 32-köpfige Kommission übergab am Dienstag ihren Abschlussbericht an Bundestag und Bundesrat. Sie empfiehlt darin ein Standortauswahlverfahren in drei Schritten und Kriterien für ein Endlager. Unter anderem fordert sie eine Endlagerung des Atommülls, der noch eine Million Jahre strahlen wird, in tiefengeologischen Schichten. Konkrete Standorte schlägt die Kommission nicht vor. Für viel Kritik sorgt die Entscheidung der Kommission, auch den umstrittenen Salzstock in Gorleben im Verfahren zu belassen.