Dortmund, Berlin (epd). Sie hat von rund 1,4 Millionen im Jahr 2004 auf knapp 2,5 Millionen im Jahr 2015 zugenommen, wie die "Ruhr Nachrichten" (Montagsausgabe) unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit berichteten. Damit habe rund jeder zwölfte Arbeitnehmer in Deutschland (8,1 Prozent) zusätzlich einen Minijob.
Folge niedriger Löhne
Nach Auskunft der Minijob-Zentrale, der zentralen Meldestelle für geringfügige Beschäftigungen in Deutschland, war die Gesamtzahl der Minijobber jahrelang konstant. "Seit anderthalb Jahren geht die Zahl aber leicht zurück", sagte Wolfgang Buschfort von der Minijob-Zentrale in Bochum dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach seiner Einschätzung gibt es vor allem deshalb mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit einem Zweitjob, weil die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen Jahren gestiegen sei.
In Deutschland gehen rund 7,4 Millionen Menschen einem Minijob nach, wie die Bundesregierung auf Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken mitteilte. Davon übe jeder Dritte diese Tätigkeit zusätzlich zur Haupterwerbstätigkeit aus. Für die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linken, Jutta Krellmann, ist der Trend zum Zweitjob die Folge niedriger Löhne. "Vielen Menschen reicht der Lohn zum Leben deswegen nicht, weil sie entweder in Teilzeit arbeiten oder weil man mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro selbst in Vollzeit nicht leben kann", sagte sie dem epd.