Düsseldorf (epd). Er sehe es "mit Sorge, dass in einer solchen Frage Politik nach Belieben betrieben wird und nicht auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse", sagte Christian Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Schmidt argumentierte, Forscher aus dem In- und Ausland seien nach der Auswertung von mehr als tausend Studien und Beiträgen zu dem Ergebnis gekommen, dass an der Unbedenklichkeit des Wirkstoffs Glyphosat bei fachgerechter Anwendung keine Zweifel bestünden. "Und nur diese Forschungsergebnisse hätten die Entscheidung über die Zulassungsverlängerung beeinflussen dürfen - und nicht etwa politische Taktik oder Ideologie", sagte der CSU-Politiker mit Blick auf die Haltung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und deren Partei.
Bundesregierung will sich enthalten
Die SPD lehnt eine weitere Zulassung von Glyphosat ab und begründet dies mit der Unklarheit über die gesundheitlichen Auswirkungen des Gifts, das vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Die Unbedenklichkeit des Mittels ist nach Auffassung von Hendricks trotz der bisherigen Studien nicht erwiesen. Die Bundesregierung will sich wegen der unterschiedlichen Auffassung ihrer Minister am Montag bei der Abstimmung im zuständigen EU-Ausschuss enthalten.
Bis Ende Juni muss die EU über eine Wiederzulassung von Glyphosat entscheiden. In der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission eine befristete Genehmigung für zwölf bis 18 Monate vorgeschlagen - zuvor ging es um einen Zeitraum von neun Jahren. Eine Verlängerung der Zulassung für höchstens 18 Monate soll weitere Untersuchungen zur Auswirkung des Unkrautvernichters ermöglichen, bevor über einen längeren Zeitraum entschieden wird.