Koalition weiter uneins über Glyphosat-Zulassung

Koalition weiter uneins über Glyphosat-Zulassung
Vor der am Montag anstehenden Entscheidung über eine weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der EU gibt es in der Bundesregierung weiterhin keine einheitliche Position.

Berlin (epd). Man werde sich bei der Abstimmung im zuständigen EU-Ausschuss enthalten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und seine Unionskollegen im Kabinett wollen eine erneute Zulassung, die SPD-Minister sind dagegen.

Befristete Genehmigung vorgeschlagen

Ihre Ablehnung begründen sie mit der Unklarheit über die gesundheitlichen Auswirkungen des Gifts, das vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Die EU muss bis Ende Juni über eine Wiederzulassung von Glyphosat entscheiden. In dieser Woche hatte die EU-Kommission eine befristete Genehmigung für zwölf bis 18 Monate vorgeschlagen. In dieser Zeit sollen weitere Untersuchungen zur Auswirkung von Glyphosat angestellt werden.

Zuvor ging es um einen Zeitraum von neun Jahren. Auch die Zulassung für eine wesentlich kürzere Zeit stößt im Bundesumweltministerium aber auf Skepsis. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) lehnt eine Zulassung ab, solange die Unbedenklichkeit des Mittels nicht erwiesen ist. Bisherige Studien geben diese Klarheit noch nicht.