Vertreter der rechtskonservativen AfD und des Zentralrats der Muslime wollen am Montag zu einem Gespräch in Berlin zusammenkommen. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry bekräftigte kurz vor dem Treffen die islamkritische Position ihrer Partei. "Weder Minarette noch der Muezzinruf oder die verschiedenen Verschleierungsarten von Frauen sind entscheidend für die islamische Religionsausübung", sagte sie in "Bild am Sonntag". Zudem erklärte sie, "ein Problem" mit dem Kopftuch zu haben. Gerade Frauen, die sich vom Islam emanzipiert hätten, lehnten das Kopftuch ab.
Zugleich erklärte Petry: "Gut integrierte Muslime, die ihre Religion privat und friedlich leben, gehören zu Deutschland." In den Moscheen predigten aber "viele Imame einen radikalen Islam, wie er zum Beispiel in Saudi-Arabien gelehrt wird". Die AfD-Vorsitzende Petry will mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern an dem Treffen teilnehmen, zu dem der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek eingeladen hatte.
Der Zentralrat der Muslime hatte den AfD-Vorstand kurz vor dem Parteitag Ende April in Stuttgart zu einem Gespräch eingeladen. Die AfD verankerte auf dem Parteitag ihren Anti-Islam-Kurs in ihrem ersten Grundsatzprogramm. Darin heißt es wörtlich: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Die Partei fordert ein Verbot von Minaretten, Muezzin-Rufen und Vollverschleierung. Sie will zudem eine Finanzierung muslimischer Gemeinden aus dem Ausland unterbinden und spricht sich gegen das Tragen des Kopftuchs im öffentlichen Dienst aus.