Kiel (epd) Ziel des Projekts "FeelGood" sei es, das Tierwohl objektiv messbar zu machen, teilte die Uni am Freitag mit. Dies könne helfen, die aktuelle Debatte über Schweinezucht zu versachlichen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Maria Flachsbarth (CDU), überreichte am Freitag einen Zuwendungsbescheid von 215.000 Euro für das Projekt.
Gemüt verstehen lernen
Die Wissenschaftler wollen ein umfassendes Verständnis des Gemütszustandes beim Schwein erlangen. In einem zweiten Schritt werden dann geeignete Kennzahlen zu deren Erfassung ermittelt. Während für die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit bereits praktikable Kennzahlen gefunden wurden, stelle die Messung des Gemütszustandes immer noch eine große Herausforderung für die Wissenschaft dar, erklärte Joachim Krieter, Leiter des Uni-Instituts für Tierzucht und Tierhaltung.
Dass Schweine Grundgefühle wie Freude und Angst empfinden können, sei erwiesen, sagte Tierärztin Irena Czycholl, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut. Direkte Hinweise auf ihre Gefühlslage gebe es aber nicht. Die Wissenschaftler werden daher das Verhalten der Schweine in zwei unterschiedlichen Haltungsarten beobachten. Dabei werden Signale wie die Körpersprache analysiert. Untersucht werden auch die Reaktionen auf neue Gegenstände oder die Nähe zu Menschen.
Tierwohl im Vordergrund
Nach der Schlachtung werden zudem die Gehirnstrukturen der Schweine untersucht. Czycholl: "Es ist erwiesen, dass negative Emotionen wie Angst und anhaltender Stress zu Veränderungen wie dem Verlust von einer bestimmten Zellart im Gehirn führen."
"Deutschland soll zum Vorreiter in Sachen Tierwohl werden", sagte Staatssekretärin Flachsbarth. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes würden helfen, die Beurteilung von Haltungssystemen weiter zu verbessern.