An der feierlichen Zeremonie im Vatikan werden neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz teilnehmen. Zur Überreichung in der Sala Regia des Apostolischen Palastes reist überdies eine 500-köpfige Delegation aus Aachen nach Rom.
Die Papstrede im Anschluss an die Ansprachen der drei EU-Spitzen gilt als Höhepunkt der Zeremonie, die im deutschen Fernsehen live übertragen wird. Die gemeinsame Bewältigung der Flüchtlingskrise dürfte im Vordergrund der Preisverleihung stehen. Papst Franziskus forderte vom Beginn seines Pontifikats an immer wieder zu Solidarität mit Flüchtlingen auf. Zuletzt besuchte der 79-Jährige den Hotspot auf der griechischen Insel Lesbos und nahm von dort aus zwölf Flüchtlinge mit nach Rom.
Engagement für Frieden
Franziskus widmet den ihm zugeeigneten Aachener Karlspreis dem europäischen Engagement für Frieden. "Ich fordere alle auf, sich für den Frieden einzusetzen, insbesondere die Europäer, die Verantwortung für den Frieden auf dem Kontinent und weltweit tragen", betonte er nach der Zuerkennung des Preises im vergangenen Dezember.
Nach Johannes Paul II. ist Franziskus der zweite Papst, der den Karlspreis erhält. Die Jury äußerte in ihrer Begründung für die Ehrung die Hoffnung, dass der diesjährige Preisträger den europäischen Einigungsprozess in Zeiten der Krise durch seine Worte und Gesten der Ermutigung stärken wird.
Der undotierte Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der wichtigsten europäischen Auszeichnungen. Er wird seit 1950 an Personen und Institutionen verleihen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben.