Washington (epd) Nach Berechnungen der Weltbank könnten beispielsweise der Nahe Osten und die Sahelzone in Afrika wegen der Auswirkung des Wassermangels auf die Landwirtschaft, die Gesundheit und die Einkommen bis 2050 bis zu sechs Prozent ihrer Wirtschaftsleistung einbüßen. Die durch den Klimawandel verstärkte Wasserknappheit könnte zudem Migration befördern und Konflikte auslösen, heißt es in einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Bericht.
Versorgung unsicherer
"Wasserknappheit ist eine bedeutende Gefahr für das Wirtschaftswachstum und die Stabilität weltweit, und der Klimawandel verschlimmert das Problem", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. "Wenn die Länder nichts unternehmen, um ihr Wassermanagement zu verbessern, könnten einige bevölkerungsreiche Regionen lange Phasen negativen Wirtschaftswachstums erleben."
Laut dem Bericht wird der Wasserbedarf durch das Bevölkerungswachstum, steigende Einkommen und wachsende Städte zunehmen. Gleichzeitig werde die Versorgung jedoch unberechenbarer und unsicherer. "Wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden, wird Wasser knapp werden in Regionen, in denen es derzeit noch reichlich vorhanden ist, so wie in Zentralafrika und Ostasien", heißt es in dem Bericht. Dort, wo bereits Mangel herrsche, wie im Nahen Osten und in der Sahelzone, werde das Problem deutlich schlimmer.
Gezielte Maßnahmen
Die Weltbank warnt in der Studie davor, dass Städte bis 2050 bis zu zwei Drittel weniger Wasser zur Verfügung haben könnten als 2015, sollte die Menge an Süßwasser zurückgehen und die Konkurrenz um die Nutzung mit dem Energiesektor und der Landwirtschaft anhalten. Hoffnung bestehe jedoch, wenn die Regierungen der Wasserknappheit mit gezielten Maßnahmen begegneten, so die Autoren des Berichts. Dazu gehöre, die Infrastruktur für die Wasserversorgung zu verbessern und Anreize für eine effizientere Nutzung zu setzen.