Berlin (epd) Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Bundesamtes für Naturschutz zum Naturbewusstsein der Deutschen. Danach sollten Landwirte mehr Rücksicht auf Natur und Tierwohl nehmen. Der Einsatz von Genpflanzen wird klar abgelehnt.
Zahlungen nur bei Mehrwert
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sprach von einem starken Signal für die Agrarpolitik: "Es gibt eine große gesellschaftliche Mehrheit für eine Agrarwende." Das Ergebnis bestärke sie in ihrer Forderung, "das System der Agrarsubventionen vom Kopf auf die Füße zu stellen". Zahlungen an Landwirte sollte es künftig nur bei einem gesellschaftlichen Mehrwert geben und nur bei konkreten Leistungen für die Natur, sagte die Ministerin.
Die Präsidentin des Bundesamtes, Beate Jessel verwies auf den unterschiedlichen Stellenwert der Natur in der Gesellschaft. So sähen junge Menschen seltener Handlungsbedarf als ältere. "Großstädter messen der Natur eine geringere Wertschätzung bei als Menschen, die in kleineren Orten leben", sagte Jessel.
Laut Studie befürworten 83 Prozent der Befragten strengere Regeln und Gesetze zum Schutz der Natur in der Landwirtschaft (45 Prozent "voll und ganz", 38 Prozent "eher"). 92 Prozent wünschen sich, dass Landwirte die Auswirkungen ihres Tuns auf die Natur beachten. 93 Prozent fordern die Beachtung des Tierwohls bei der Lebensmittelproduktion. 76 Prozent halten es für wichtig, dass der Einsatz von Genpflanzen in der Landwirtschaft verboten wird.
Für die Studie wurden im vergangenen Sommer 2.054 Personen "aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung" im Alter ab 18 Jahren befragt.