Quito (epd) Die Staatsanwaltschaft meldete bis Dienstagabend (Ortzeit) 525 Tote in der Provinz Manabí. Tausende weitere Menschen wurden verletzt, als die Erdstöße am Samstag die ecuadorianische Küstenregion mit einer Stärke von 7,8 erschütterten. Rund 1.700 Menschen werden noch vermisst. Die Hoffnung, sie lebend zu finden, sank am Mittwoch weiter.
Tausende Menschen obdachlos
Die meisten Toten wurden im Badeort Pedernales registriert, wo auch das Epizentrum lag. Die Stadt mit rund 40.000 Einwohnern ist weitgehend zerstört. Tausende Menschen sind obdachlos. Der Wiederaufbau wird nach Einschätzung von Experten Jahre dauern.
Am Mittwoch kam es in den frühen Morgenstunden zu einem weiteren Beben an der Küste, das nach Angaben des US-Erdbebenzentrums USGS die Stärke 6,1 erreichte. Das Epizentrum lag in der Provinz Esmeraldas. Ob es zu weiteren Schäden kam, ist bisher nicht bekannt. Das Ozeanografische Institut schloss die Gefahr eines Tsunamis aus.
Viele Orte ohne Wasser
Präsident Rafael Correa bezifferte die Schäden des Bebens vom Wochenende nach Berichten des ecuadorianischen Fernsehens auf zwei bis drei Milliarden Dollar. Viele der zerstörten Orte sind noch von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten. Wasser werde am dringendsten benötigt, betonten Vertreter des Sozialministeriums, das die Verteilung der Hilfsgüter koordiniert.
Mehr als 900 internationale Helfer aus 20 verschiedenen Ländern, darunter Bergungsmannschaften und Ärzte, waren nach Angaben des Außenministeriums bis Dienstag in Ecuador eingetroffen. Auch die Ecuadorianer starteten Hilfsaktionen und spendeten Tonnen von Wasser und Lebensmitteln, Kleidung und Matratzen. Hunderte freiwillige Helfer sind im Einsatz.
Ecuador liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo Erdstöße keine Seltenheit sind. Kontinental- und Ozeanplatten stoßen dort aufeinander. Am Samstag hatte sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte geschoben und das Beben ausgelöst.