Berlin (epd) Zwei Drittel aller Arbeitgeberinnen in Deutschland haben Kinder und finden, dass Familie und ein Chefposten gut vereinbar sind. Knapp vierzig Prozent gaben in der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Unternehmerinnenumfrage 2016 an, ein Spitzenjob und Elternschaft ließen sich besonders gut vereinbaren. Für weitere 14 Prozent war die Familiengründung sogar Auslöser für die Selbstständigkeit. Mehr als die Hälfte der Chefinnen (57 Prozent) betreuen ihre Kinder überwiegend selbst.
Flexible Arbeitszeiten gefragt
Die Umfrage ist eine jährliche Erhebung des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) und der Deutschen Bank. Um ihren Beschäftigten die Vereinbarung von Beruf und Familie zu ermöglichen, setzen drei Viertel der Chefinnen auf flexible Arbeitszeiten. Die von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) geforderte Familienarbeitszeit von je 32 Wochenstunden für junge Väter und Mütter lehnt der Unternehmerinnenverband dagegen mehrheitlich als zu unflexibel ab.
Unzufrieden sind die Arbeitgeberinnen in diesem Jahr mit der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Nur 15 Prozent stellen der Regierung ein gutes Zeugnis aus. Nach Angaben des VdU beschäftigen die Mitgliedsunternehmen bundesweit rund 500.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Euro.