Mainz (epd) Von bundesweit 1.838 Prüfungen im Jahr 2010 sei die Zahl demnach auf 1.391 Prüfungen im Jahr 2014 gesunken - ein Rückgang um fast ein Viertel. Die Linken-Politikerin Gesine Lötzsch, Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestags, hatte die Aufstellung angefordert. Sie nannte den Rückgang laut ZDF "nicht akzeptabel" und forderte den Bund zum Handeln auf.
Risikogewichtung
Für Steuerprüfungen bei Personen mit einem Verdienst von 500.000 Euro oder mehr im Jahr sind die Länder zuständig. Sie verweisen laut ZDF auf Änderungen der Statistik sowie die Tatsache, dass sie nun eine Risikogewichtung vornähmen und daher effizienter prüften.
Wie das ZDF berichtet, hatte der Bundesrechnungshof schon 2006 in seinem Jahresbericht eine Prüfquote von damals 15 Prozent als zu niedrig und "nicht hinnehmbar" kritisiert. Seitdem sei diese Quote demnach nicht gestiegen, sondern eher leicht gesunken. 2014 lag der Prüfturnus für Personen mit besonders höhen Einkünften laut ZDF bundesweit im Schnitt bei 7,18 Jahren.
"Auch dicke Fische kontrollieren"
Der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, kritisierte laut ZDF den niedrigen Turnus sowie den Rückgang der Zahl der Steuerprüfungen: "Dieser Rückgang darf nicht sein - die Leute sind schließlich nicht ärmer geworden. Und es muss Aufgabe des Fiskus sein, nicht nur den kleinen Fischen hinterherzurennen. Auch die dicken Fische müssen regelmäßig kontrolliert werden."