Frankfurt a.M. (epd) Flugzeuge hätten am Wochenende einen Luftangriff auf ein Trainingslager in Somalia ausgeführt und dabei viele Islamisten getroffen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag (Ortszeit) in Washington. Das US-Militär unterstützt die Militärmission Amisom, die gegen Terrorismus am Horn von Afrika vorgeht. Al-Shabaab bestätigte am Dienstag den Angriff, bezeichnete die Zahl der Toten aber als übertrieben.
Al-Shabaab: Zahl sei Lüge
Die Islamisten seien am Samstag dabei gewesen, das Lager zu verlassen und hätten eine direkte Gefahr für afrikanische und US-Truppen dargestellt, erklärte der Pentagon-Sprecher. Drohnen und bemannte Flugzeuge hätten deshalb die Luftangriffe ausgeführt. Das Raso-Trainingslager liegt etwa 200 Kilometer nördlich der somalischen Hauptstadt Mogadischu.
Al-Shabaab bestätigte, dass der Angriff auf das Lager stattgefunden habe, wies die Zahl der getöteten Kämpfer aber als Lüge zurück. "Die Amerikaner träumen", sagte der militärische Sprecher der Miliz, Abdulaziz Abu Mus'ab, am Dienstag dem Sender Al Dschasira. Wegen möglicher Luftangriffe hielten sich nie so viele Kämpfer an einem Ort auf. "Die Zahl, die Amerikaner der Welt nennen, ist eine Lüge."
Al-Shabaab versteht sich mehrheitlich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida und verübt immer wieder Anschläge in Somalia und den Nachbarländern. In Somalia sind insgesamt 22.000 Soldaten unter einem Mandat der Afrikanischen Union stationiert, die die Gruppe bekämpfen. Unterstützt wird die Amisom-Mission von der US-Armee und somalischen Sicherheitskräften, die unter anderem von der EU ausgebildet werden.