Der in einem kleineren Ort südlich von Leipzig tätige Theologe und seine Frau, die AfD-Vorsitzende Frauke Petry, leben seit einigen Monaten getrennt. Das Paar hat vier Kinder.
Sven Petry betonte in dem DLF-Interview, er teile die politischen Ansichten seiner Frau und der AfD nicht, auch wenn dies vor der Trennung oft vermutet wurde. Auch um sich davon abzugrenzen, sei er vor einigen Monaten in die CDU eingetreten. "Wenn man politisch verortet wird, kommt irgendwann der Punkt, wo man sich selbst verorten muss", sagte der Pfarrer.
In den vergangenen Monaten hatte Sven Petry sich bereits häufiger zur Flüchtlingspolitik zu Wort gemeldet. Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Bautzen vor knapp zwei Wochen erklärte er über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Wer Beifall klatscht, wenn es brennt, braucht dringend einen Integrationskurs." Im Deutschlandfunk fügte er hinzu, aus seiner Sicht gehöre es sich einfach nicht, so etwas zu tun. Auf die Frage, ob er diesen Teil der Bevölkerung für integrierbar halte, sagte er: "Das weiß ich nicht."
Sven Petry bedauert dennoch, dass in der Debatte über die Asylpolitik eine Polarisierung stattfindet. "Es ist im Moment relativ schwer, sich in dieser Frage differenziert zu positionieren", sagte Petry und fügte hinzu: "Man ist entweder pro Flüchtlinge oder man ist gegen Flüchtlinge". Einige Menschen in seinen Gemeinden hätten den Eindruck, man dürfe eine "skeptische Meinung" nicht mehr offen aussprechen.
Zudem sprach Petry sich dafür aus, Mitläufer bei fremdenfeindlichen Protesten nicht abzuschreiben, sondern mit ihnen in einen Dialog zu treten und zu fragen, "ob sie denn tatsächlich wissen, was sie da tun".