"Verhütungsmittel oder Präservative können in Fällen besonderer Not einer ernsthaften Gewissensprüfung unterzogen werden", betonte Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag im Sender Radio Vatikan: "Das sagt der Papst."
Kondome für Prostituierte
Lombardi verwies auf Papst Paul VI. (1897-1978). Dieser habe Ordensfrauen im Kongo, denen Vergewaltigungen durch Rebellen drohten, ausdrücklich erlaubt, zu verhüten. Der Vatikansprecher erinnerte zudem an Äußerungen von Papst Benedikt XVI., der im Interviewbuch "Licht der Welt" den Einsatz von Kondomen für Prostituierte nicht ausschloss. Als das Buch des Journalisten Peter Seewald 2010 erschien, bemühte der Vatikan sich noch, die darin angedeutete Lockerung des Kondom-Verbots abzuschwächen.
Die Kritik von Papst Franziskus am US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sei "auf keinen Fall eine persönliche Attacke" gewesen, sagte Lombardi. Auch wolle der Papst sich nicht in den amerikanischen Wahlkampf einmischen. Franziskus hatte auf dem Rückflug von seiner Mexiko-Reise erklärt, Trump sei kein Christ. Dieser hatte sich daraufhin Urteile über seinen Glauben verbeten.