Berlin (epd)Die Wiederansiedlung des Wolfes stelle Bundes- und Landesbehörden vor Aufgaben, die einer bundesweiten Koordination bedürften, erklärten Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, am Mittwoch in Berlin. Das neue Dokumentations- und Beratungszentrum des Bundes solle die zuständigen Landesbehörden bei offenen Fragen rund um den Wolf beraten und bundesweit Daten zur Ausbreitung des Tieres sammeln.
Vom Aussterben bedroht
Inzwischen gibt es in Deutschland den Angaben zufolge wieder 31 Wolfsrudel. Der Bestand nehme zu, allerdings gelte der Wolf nach wie vor als vom Aussterben bedroht. Bundesumweltministerin Hendricks nannte die Wiederansiedlung des Wolfes einen großen Erfolg für den Naturschützer. Zugleich handele es sich um eine große Herausforderung, weil das Nebeneinander von Mensch und Wolf vielerorts erst wieder neu erlernt werden müsse. Die Erfahrung zeige allerdings, dass es umso weniger Probleme gebe, je mehr man über den Wolf wisse.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Jessel, sagte, sie sehe Beratungsbedarf vor allem bei den "konfliktträchtigen Aspekten des Wolfsmanagements". Eine bundesweit einheitliche fachliche Unterstützung beim Umgang mit dieser großräumig agierenden Tierart sei daher sinnvoll. Konkret solle die neue Stelle dafür sorgen, dass die Behörden kontinuierlich und aktuell mit bundesweiten Informationen zum Wolf versorgt werden. Außerdem solle sie bei schwierigen Fällen helfen und zur Koordination und Konfliktlösung beitragen. Sie liefere zudem bei Bedarf wissenschaftliche Beratung. Getragen wird das Beratungszentrum von einem Konsortium aus mehreren wissenschaftlichen Institutionen.