Kasseler Museum zeigt humoristische Seite des Todes

"Einer geht noch"
Foto: epd-bild/Andreas Fischer
"Einer geht noch"Ausstellung wird aufgebaut
Kasseler Museum zeigt humoristische Seite des Todes
Das Kasseler Museum für Sepulkralkultur zeigt eine Karikaturen-Ausstellung mit dem Titel "Einer geht noch". Die Schau läuft vom 5. Februar bis zum 5. Juni.

Mit der 180 Exponate umfassenden Schau werde ab Freitag zugleich an die Anfänge des Museums im Jahr 1992 erinnert, in dem eine außerordentlich erfolgreiche Karikaturenausstellung präsentiert worden sei, sagte der stellvertretende Museumsleiter Gerold Eppler am Mittwoch in Kassel. Zu den damals bearbeiteten Themen seien einige neue wie Sterbehilfe und das digitale Totengedenken hinzugekommen.

Die teils bitterbösen Karikaturen von 33 bekannten Karikaturisten widmen sich in unterschiedlichen Themenräumen dem Alter, dem Amoklauf bis hin zur Planung von Selbstmordanschlägen und den berühmten 72 Jungfrauen. Dabei reiche das Spektrum "von der Leichtigkeit des Nonsens bis hin zur bitteren Realität des schwarzen Humors", charakterisierte Kurator Martin Sonntag von der Kasseler Caricatura die Schau. Die Realität sei oftmals aber noch schlimmer als das, was auf den Karikaturen zu sehen sei.



Gezeigt werden neben zeitgenössischen Karikaturen auch Werke der Vertreter der Neuen Frankfurter Schule, die bereits 1992 zu sehen waren. Mit dabei ist auch das Gemälde "Jesus zeigt Lenin seine Wundmale" von Ernst Kahl. Eine besondere Attraktion ist ein noch unvollendetes Gemälde von Rudi Hurzlmeier mit dem Titel "Nocturne - Satan öffnet den Erlöser", das der Künstler nach Angaben des Museums noch während der Ausstellung vollenden wird.

Möglicherweise werde die Ausstellung noch während der Laufzeit erweitert, ergänzte Sonntag. Das wäre dann der Fall, wenn ein prominenter Zeitgenosse stirbt und der Karikaturist Harm Bengen ihm einen Nachruf widmet. Einige zeichnerische Nachrufe des Künstlers wie etwa auf den Kabarettisten Dieter Hildebrandt und den Literaturkritiker Hellmuth Karasek sind bereits in der Ausstellung zu sehen.