London (epd)Der britische Ausnahmemusiker David Bowie ist tot. Der Popstar starb bereits am Sonntag im Alter von 69 Jahren an Krebs. Auf Twitter und Facebook gaben seine Familie und sein Team den Tod des Sängers bekannt. Bowie starb im Kreise seiner Familie. "David Bowie ist heute friedlich, nach einem mutigen, 18 Monate langen Kampf gegen Krebs im Kreise seiner Familie gestorben", teilte sein Team auf Facebook mit.
Bowie hatte erst vergangenen Freitag, an seinem 69. Geburtstag, sein letztes Album "Blackstar" veröffentlicht. Der Popstar gehörte zu den wichtigsten und einflussreichsten Musikern der vergangenen Jahrzehnte. Zu seinen Erfolgen zählen Lieder wie "Let's Dance", "Space Oddity", "Heroes" und "Under Pressure".
Cameron: Bowie war "Popgenie"
Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete Bowie als "Popgenie", dem es immer wieder gelungen sei, sich neu zu erfinden. Sein Tod sei ein großer Verlust. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte Bowie und sagte, er habe früher selbst Bowies Musik gehört.
Musiker in der ganzen Welt würdigten Bowie. Er sei den Tränen nah, schrieb der Sänger Billy Idol auf Twitter. Auch andere Stars wie Massive Attack, Foo Fighters und Pharrell Williams drückten ihre Trauer aus.
Auch in seiner langjährigen Wahlheimat Berlin löste Bowies Tod Trauer und Bestürzung aus. Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) schrieb auf Facebook, Bowies Tod sei seit John Lennon der Verlust in der Musikwelt, der ihn am meisten bewege. "Am liebsten würde ich jetzt auf dem Weg zur Arbeit umkehren, mich zu Hause einschließen und seine Platten hören", fügte Renner hinzu.
Als "Chamäleon" bezeichnet
Bowies West-Berliner Jahre von 1976 bis 1978 - als er mit Iggy Pop in der Hauptstraße 155 im Stadtteil Schöneberg wohnte - gehören zu seinen produktivsten. Die drei Alben "Low", "Lodger" und "Heroes" wurden von der Stadt und ihrer subkulturellen Szene beeinflusst. In Berlin drehte der Avantgardekünstler, der als David Robert Jones auf die Welt kam, auch den Kinofilm "Schöner Gigolo, armer Gigolo" mit Marlene Dietrich.
Wegen seiner Wandlungsfähigkeit und seiner Einzigartigkeit wurde Bowie oft als "Chamäleon" bezeichnet. Auch musikalisch ließ er sich nicht eine Schublade stecken und bediente sich verschiedener Stilrichtungen. Sein erster Hit "Space Oddity" erschien 1969. Sein Durchbruch kam 1972 als "Ziggy Stardust".
Das Album "Let's dance", das er im Jahr 1983 veröffentlichte, wurde sein erfolgreichstes Album, nicht zuletzt wegen der damals neuartigen Musikvideos, die bei MTV gespielt wurden. Trotz des kommerziellen Erfolgs blieb Bowie selbstkritisch. "Künstlerisch war das vermutlich mein schlechtestes Album", sagte er einmal in einem Interview.