Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Anschlag scharf. Die Feinde der Menschlichkeit würden niemals siegen, erklärte Buhari im Kurznachrichtendienst Twitter: "Gemeinsam werden wir unser Land vom Terror befreien." Hinter dem Angriff wurde die Islamistengruppe Boko Haram vermutet.
Unterdessen ordnete Buhari die Festnahme des Sicherheitsberaters seines Vorgängers an. Sambo Dasuki soll zwei Milliarden US-Dollar hinterzogen haben, die für den Anti-Terror-Kampf gedacht waren. Mit dem Geld sollten Hubschrauber, Kampfjets und Munition für die Armee gekauft werden. Dasuki wies die Vorwürfe aus einem Untersuchungsbericht zurück. Ein Sprecher Buharis sagte dagegen, die Hinterziehung des Geldes sei für den Tod Tausender Nigerianer verantwortlich. Die Armeeführung hatte wiederholt kritisiert, ihr fehle die nötige Ausrüstung, um die Terrorgruppe Boko Haram zu besiegen.
Bei dem Anschlag in Yola detonierte der Sprengsatz kurz nach dem Abendgebet, so dass viele Moscheebesucher unter den Opfern waren. Die Versorgung von Verletzten und die Bergung von Toten wurden durch die Dunkelheit erschwert.
Menschenrechtler forderten unterdessen einen besseren Zugang für Beobachter und Journalisten in der vom Terrorkampf betroffenen Region. Auch humanitäre Helfer hätten kaum die Möglichkeit, der Bevölkerung zu helfen, sagte Ulrich Delius von der "Gesellschaft für bedrohte Völker" in Göttingen. Der Kampf gegen Boko Haram dürfe nicht länger unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Die Gruppe Boko Haram, deren Name "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet, versteht sich als Teil der Terrororganisation "Islamischer Staat". Seit Anfang des Jahres soll Boko Haram mehr als 3.500 Menschen getötet haben. Mindestens 1,4 Millionen Nigerianer sind vor der Gewalt auf der Flucht. Buhari hat den Sicherheitskräften eine Frist bis Jahresende gesetzt, um Boko Haram zu besiegen.