Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) zitierte Präsidentensprecher Ye Htut am Mittwoch mit den Worten: "Die Regierung achtet den Wunsch des Volkes und wird dem gesetzlich festgelegten Zeitrahmen entsprechend einen friedlichen Machttransfer durchführen."
Das offizielle Endergebnis der Wahlen vom Sonntag wird erst für Ende November erwartet. Die Wahlkommission veröffentlicht regelmäßig die Ergebnisse aus einzelnen Wahlkreisen, wonach die NLD bislang die weitaus meisten für sich verbuchen konnte.
Die Reaktion des Militärs auf das Ergebnis gilt als Test dafür, wie ernst es die Generäle mit der von ihnen selbst eingeleiteten Demokratisierung nehmen. Myanmar stand fünf Jahrzehnte unter Militärdiktatur. 2011 kam eine aus Ex-Militärs zusammengesetzte zivile Regierung ins Amt. Doch ein Viertel der Parlamentssitze ist auch heute dem Militär vorbehalten und stand nicht zur Wahl. Bei Wahlen 1990 hatte das Militär den Erdrutschsieg der NLD nicht anerkannt und die Wahlen annulliert. Die nächsten Wahlen fanden erst 2010 statt. Sie wurden von der NLD boykottiert und galten als vom Militär manipuliert.